Die soziologische Biographieforschung hat sich lange auf die Analyse temporaler Prozesse und Verhältnisse konzentriert. Weitgehend unbeachtet blieb hingegen die räumliche Dimension von Biographien. Dabei stellt die Aufarbeitung der Beziehung bzw. der Verwobenheit von Raum und Biographie eine wichtige Erweiterung sowohl für die Raumsoziologie als auch für die soziologische Biographieforschung dar. Die besondere Herausforderung dieser Verbindung liegt in ihrer Komplexität und darin, dass dafür (Konzepte von) „Raum“ und (biographischer) „Zeit“ zueinander in Beziehung gesetzt werden müssen. In diesem Band werden verschiedene Zugänge dazu vorgestellt. Es wird gezeigt, wie Lebensverläufe und biographische Konstruktionen in ihrem Verhältnis mit Raumkonstitutionen theoretisch gerahmt und empirisch erforscht werden können.
Publikationstyp: Sammelband
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch
Beiträge
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1. Biographie und Raum: Betrachtungen eines komplexen Verhältnisses (Seiten 3-16)
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2. Das Verhältnis von Biographie und Raum aus Sicht einer Raumsoziologin (Seiten 17-24)
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3. Das Verhältnis von Biographie und Raum aus Sicht der soziologischen Biographieforschung (Seiten 25-32)
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4. Räumliche Orientierungen in Familien- und Lebensgeschichten: Wie sie Verortungen in der Stadt mitbestimmen (Seiten 33-55)
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5. Räume, Diskurse, Verortungen – Perspektiven auf Stadtgeschichte und Zugehörigkeitskonstruktionen in Ceuta und Melilla (Seiten 57-78)
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6. Heimat und Geschichte: Lebensgeschichten und Place-Making in Observatory, Kapstadt, Südafrika (Seiten 79-96)
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7. Selbstverwirklichung in der „kreativen Stadt“? Lebensentwürfe von Kreativschaffenden in multikulturellen Nachbarschaften in Berlin und London (Seiten 97-116)
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8. Biographisch relevante Raumkonstitutionen sichtbar machen (Seiten 117-134)
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9. „I want my child to become a world citizen“: Raum, Zeit und (Re)Produktion in kenianischen Mittelschichtsbiographien (Seiten 135-173)
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10. Räume, Zeiten, Orte: Migrationsbiographien und Raumkonstitutionen (Seiten 175-194)
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11. Frauen im Kampf um städtischen Wohnraum in Porto Alegre: Eine biographietheoretische Perspektive (Seiten 195-216)
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12. Vorbeugen, anpassen, zurückerobern: Zum Umgang mit wiederkehrender Gewalt im Judenhaus (Seiten 217-234)