Wie gestaltet sich der Umgang mit umstrittenen „Objekten“ aus der deutschen Kolonialzeit in ethnologischen Museen Deutschlands und in Kamerun? Mit dieser Frage beschäftigt sich diese ethnografische Studie, die erstmals ethnologische, (völker)rechtliche, (kunst)historische und museologische Zugänge zum interdisziplinären Feld des Themas „Rückgabe“ verknüpft. Zwei aktuelle Rückgabeforderungen von Dingen aus Kamerun an ethnologische Museen in München und Berlin stehen dabei im Mittelpunkt: Tange/Schiffschnabel und Ngonnso‘/Schalenträgerfigur. Die Rekonstruktion der kulturellen Biographien der umstrittenen Dinge vom 19. Jahrhundert bis heute belegt ihre Rolle als Knotenpunkte in komplexen Beziehungs- und Akteursnetzen. Diese Netzwerke verbinden auf vielfältige Weise Menschen und Institutionen in Kamerun und Deutschland sowie deren unterschiedliche Vorstellungen und Ansprüche auf diese Dinge. Rückgabeforderungen wirken, so die These, wie ein Vergrößerungsglas, welches divergierende Dingverständnisse und Ontologien zutage treten lässt.

Kunst & Kontext, Nr. 21 (2021), S. 69-81

Publikationstyp: Hochschulschrift

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-86395-405-5 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-86395-405-5-4