Der grenzüberschreitende Nationalpark W liegt in Westafrika im Dreiländereck von Benin, Burkina Faso und Niger. 1927 unter französischer Kolonialherrschaft gegründet, erfolgte 2002 die Ausrufung zum ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Afrikas. Trotz diverser partizipativer Maßnahmen der Parkverwaltung gefährden Feldbau, grenzüberschreitende mobile Weidewirtschaft (Transhumanz), Wilderei und Holzeinschlag den Nationalpark. Konflikte um die Nutzung von Land und anderen kritischen Ressourcen entstehen insbesondere in der überregulierten Pufferzone. Dieses Buch fragt, wie Überwachungseinheiten in diesem Kontext operieren. Es beschreibt typische Situationen des Zusammentreffens zwischen Parküberwachung und lokalen Akteuren in drei unterschiedlichen Arenen: der Kernzone des Parks, dem Anrainerdorf und lokalen politischen Foren. Die dichten Fallstudien verdeutlichen die konfliktreichen Prozesse, in denen die Idee „Nationalpark“ von Akteuren der Parkverwaltung und ihren lokalen Mitarbeitern in den Kontext der Baumwollstadt Banikoara übersetzt wird und wie der Nationalpark in diesen Prozessen zu einer lokalen Bedeutung gelangt. Das Buch, das auf einer vierzehnmonatigen Feldforschung zwischen 2008 und 2010 basiert, setzt neue Impulse für die Weiterentwicklung partizipativer Ansätze in Ressourcenschutzgebieten und benennt die Herausforderungen staatlichen Handelns im Spannungsfeld von Ressourcenschutz und cash crop-orientierter ländlicher Entwicklungspolitik.

Publikationstyp: Hochschulschrift

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-86395-398-0 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-86395-398-0-3