Ameisen als Schlüsseltiere in einem Grasland: Studien zu ihrer Bedeutung für die Tiergemeinschaft, das Nahrungsnetz und das Ökosystem Ameisen können als boden- und streubewohnende eusoziale Prädatoren durch ihre zentrale Stellung im Nahrungsnetz das Gefüge der Interaktionen sowohl von der Basis her durch Modulation der Ressourcenverfügbarkeit („bottom-up“-Wirkungen) als auch von der Spitze her durch Fraßdruck auf ihre Beutetiere („top-down“-Kontrolle) beeinflussen. Drei Bereiche dieser Funktion von Ameisen als Schlüsseltierarten im Grasland-Ökosystem wurden deskriptiv und experimentell untersucht: Umwelt, Mikroklima und Tiergemeinschaft – Nahrungsnetz – Boden und Ökosystem. Hügelbauende Arten haben als Boden-Ingenieure deutliche „bottom-up“-Wirkungen auf das ganze Nahrungsnetz. Neben diesem Einfluss auf die Ressourcenverfügbarkeit beeinflussen Ameisen die übrigen Tiere und die Pfl anzen direkt durch Prädation, Interferenz und Störung und durch die Trophobiose mit Pflanzenläusen. Anhand des Ingenieursnetzes mit den Wechselwirkungen der Ameisen zu ihrer Umwelt wird deutlich, dass neben den trophischen Beziehungen Struktur-schaffende Wirkungen, besonders im Boden, mit ihren Interaktionen eine wesentliche Funktion in naturnahen terrestrischen Ökosystemen haben.

"Basic and applied ecology" Bd. 8, Heft 5 (2008), S. 484

Publikationstyp: Hochschulschrift

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-938616-05-5 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-3-938616-05-9-6