Trotz wachsender Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines deutschen Patientenverfügungsgesetzes rechnet die Bundesjustizministerin mit einem baldigen Fortgang und erfolgreichen Abschluss des laufenden Gesetzgebungsverfahrens. Offensichtlich bestehen vor allem aus medizinischer bzw. medizinethischer Sicht erhebliche Bedenken gegen einen Automatismus, der dem kommunikativen Element der Arzt-Patienten-Beziehung nicht (hinreichend) Rechnung trägt. Dies gilt besonders in solchen Fällen, in denen aus ärztlicher Perspektive nicht die Begrenzung der kurativen Therapie, sondern die Weiterbehandlung indiziert ist. Obgleich die Debatte der letzten Jahre bereits eine Vielzahl von Argumenten und Sichtweisen zutage gefördert hat, haben die zentralen Fragen nach wie vor keine befriedigenden Antworten gefunden. Der vorliegende Band, der die Beiträge eines am 15.12.2006 durchgeführten Workshops des Göttinger Zentrums für Medizinrecht wiedergibt, kann zwar nicht den Anspruch erheben, definitive Lösungen zu präsentieren und die Debatte auf diese Weise zum Abschluss zu bringen; er enthält jedoch wichtige Denkanstöße und führt das notwendige interdisziplinäre Gespräch fort, zur Orientierung des Gesetzgebers, der in konkreten Entscheidungssituationen Verantwortlichen sowie nicht zuletzt der von solchen Entscheidungen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.

"Palliativmediz: Organ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin" Jg. 8, (2007), S. 7-8

Workshop ; (Göttingen) : 2006.12.15

Publikationstyp: Konferenzband

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-940344-29-8 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-940344-29-8-1